Eigenschaften, Anbau und Verwendung der Aroniabeere

In den letzten Jahren hat die Aroniabeere eine größere Bekanntheit erlangt und kann mittlerweile in vielen Gärten bestaunt werden. Vielen Menschen ist die nordamerikanische Frucht jedoch immer noch ein Fremdwort. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Aussehen, Anbau und Verarbeitung der Beere.

Charakteristika der Pflanze

Bei der Aroniabeere handelt es sich um drei Arten der gleichnamigen Gattung Aronia, die allesamt auf dem nordamerikanischen Kontinent auf dem Gebiet Kanadas und der Vereinigten Staaten beheimatet sind. Wirtschaftlich am bedeutendsten sind die Schwarze Apfelbeere sowie die Filzige Apfelbeere. Bei der Schwarzen Apfelbeere (Aronia melanocarpa) handelt es sich um einen bis zu 3 Meter hoch wachsenden Strauch, der im Frühsommer zwischen Mai bis August weiße Blüten bildet. Aus den Blüten bilden sich im Spätsommer bis Frühherbst die charakteristischen schwarzen Früchte, die über eine glänzende Oberfläche verfügen und eine leichte Ähnlichkeit zu der Form von Heidelbeeren aufweisen. Die Größe liegt normalerweise zwischen 5 bis 13 mm. Die verwandte Filzige Apfelbeere (Aronia arbutifolia) weist kleinere, allerdings ebenso essbare Früchte in Rot auf und verfügt über ähnliche charakteristische Merkmale. Gemeinhin wird der Geschmack beider Beeren als säuerlich-herb bis leicht süßlich beschrieben.

Anbau und Ernte

In den letzten Jahren ist der Anbau von Apfelbeeren weltweit gestiegen, da die Nachfrage im Lebensmittelsektor und insbesondere im ökologischen Bereich gewachsen ist. Neben Nordamerika wird der Strauch auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend angebaut. Die größten deutschen Anbaugebiete befinden sich in den neuen Bundesländern, darunter Sachsen und das Land Brandenburg. Der klassische Anbau erfolgt auf Obstplantagen, wo die Beeren an Sträuchern in mehreren Reihen wachsen. Im Allgemeinen gestaltet sich der Anbau als unkompliziert, da die Beere gegenüber zahlreichen Krankheitserregern wenig anfällig ist.

Auch an den Boden werden nur geringe Ansprüche gestellt, sodass der Anbau ebenso in Lagen mit leicht saurer Erde möglich ist. Lediglich zu sandige Böden werden vermieden. Aus diesem Grund ist es Hobbygärtnern ebenfalls möglich, den Strauch anzupflanzen. Er lässt sich am besten in sonnigen bis halbschattigen Lagen anbauen und alternativ als Hecke oder Solitärpflanze nutzen. Die Ernte der Apfelbeere erfolgt üblicherweise zwischen August bis Ende September, wenn die Früchte komplett ausgereift sind. Hierfür werden die reifen Beeren von Hand gepflückt, sobald das Fruchtfleisch eine ähnlich dunkle Färbung wie die Außenseite erlangt hat. Alternativ wird die Apfelbeere maschinell geerntet und weiterverarbeitet. Letztere Methode kommt in der Regel im professionellen Anbau zum Einsatz, wohingegen das Pflücken per Hand im Garten oder beim Anbau kleiner Nutzflächen durch Landwirte erfolgt.

Verarbeitung und Verwendungsmöglichkeiten

Die Beere enthält neben Spurenelementen und Mineralien ebenso B-Vitamine und Betacarotin. Grundsätzlich kann die Pflanze getrocknet oder zu Saft, Marmelade, Likör und Sirup weiterverarbeitet werden. Insbesondere die Verwendung als Saft ist beliebt, bei der die Früchte mehrmals aufgekocht, abgeseiht und abgefüllt werden. Im Handel sind sowohl Mischsäfte mit anderen Obstsorten wie Quitte als auch der reine Saft ohne Zusätze erhältlich. Bei der Verarbeitung zu Konfitüre und Marmelade werden die Früchte weich gekocht und mit Gelierzucker sowie Pektin angedickt. Die Marmelade wird häufig mit Johannisbeere kombiniert. Für die Trocknung der Beere werden in den meisten Fällen Dörrautomaten verwendet. Ein klassisches Einsatzgebiet der Trockenfrüchte sind Frühstücksmüslis. Neben diesen Verarbeitungsmöglichkeiten wird aus der Beere häufig Sirup hergestellt, der sich ähnlich wie Cranberry- oder Ahornsirup zur Verfeinerung von Süßspeisen verwenden lässt. Letztendlich gewinnt man aus der Beere gleichermaßen Likör oder Wein, der in alkoholischen Mischgetränken oder pur genossen wird.